Perfektionismus überwinden als Künstler – mit der 80/20-Regel zum kreativen Flow

Perfektionismus überwinden als Künstler – mit der 80/20-Regel zum kreativen Flow

Kommt dir das bekannt vor? Du feilst stundenlang an deinem Track, deinem Text oder einem Video – und trotzdem fühlt es sich nie wirklich fertig an. Du bist nicht zufrieden, obwohl das Feedback von anderen richtig gut ist. Oder schlimmer: Du zeigst es niemandem, weil du selbst nicht zufrieden bist. Dein Anspruch auf Perfektion bremst dich oft mehr aus, als er dich voranbringt.

Perfektionismus überwinden – warum es Künstler besonders trifft

Als Künstler steckst du viel Herzblut in deine Arbeit. Du möchtest etwas schaffen, das bleibt – etwas, das für dich und vielleicht auch für andere eine echte Bedeutung hat. Und genau deshalb fühlt es sich so an, als dürfte es nicht weniger als perfekt sein. Doch genau hier entsteht das Problem: Der Wunsch nach Perfektion löst oft Angst aus. Du hast Angst, dich zu zeigen. Angst zu scheitern. Und am Ende bleibst du stehen.

Typische Folgen:

  • Du schiebst Projekte ewig hinaus
  • Du verstrickst dich in Details
  • Du zweifelst an dir selbst, bevor du überhaupt veröffentlichst

Die unvollendete Statue – Ausdruck statt Perfektion

Selbst Michelangelo zweifelte oft an seiner Arbeit. Als man ihn fragte, wie er es schaffe, aus einem rohen Marmorblock etwas so Lebendiges wie den „David“ zu formen, antwortete er:

„Ich sehe die Figur im Stein – und haue nur alles weg, was nicht zu ihr gehört.“

In seinem Atelier standen auch mehrere unvollendete Skulpturen. Sie zeigen Körper, die sich scheinbar aus dem Stein befreien. Heute berühren gerade diese unvollkommenen Werke als Meisterstücke – weil sie den künstlerischen Prozess sichtbar machen. Sie wirken, weil sie unperfekt sind.

Diese Geschichte zeigt: Es zählt nicht, wie perfekt etwas ist – sondern was es ausdrückt.

Die Lösung: Die 80/20-Regel – dein Weg zurück in den Flow

Das Pareto-Prinzip, auch 80/20-Regel, sagt:
(Eine einfache Erklärung findest du hier: Das Pareto-Prinzip erklärt)

80 % der Ergebnisse entstehen durch 20 % deines Aufwands.

Im kreativen Prozess bedeutet das: Du erreichst mit einem Bruchteil deines Einsatzes bereits eine starke Wirkung. Die letzten 20 % auf dem Weg zur „Perfektion“ kosten dich viel Zeit – und bringen kaum spürbare Verbesserung. Dein Publikum nimmt diese Feinheiten oft gar nicht wahr, weil nur du selbst weißt, was du noch alles verändern wolltest.

Wenn du diesen Anspruch loslässt, produzierst du mehr Output – mehr Musik, mehr Texte, mehr Videos, mehr Content. In der schnelllebigen Online-Welt zählt vor allem: Regelmäßigkeit und Echtheit.

Stell dir vor: Du veröffentlichst regelmäßig 80 %-fertige Werke mit Persönlichkeit, Mut und Emotion statt monatelang an einem Projekt zu schleifen, das niemand je zu Gesicht bekommt.

So wirst du sichtbarer, nahbarer und du entwickelst Routine. Du lernst schneller, wächst schneller und stärkst die Verbindung zu deinem Publikum.

Wenn du Perfektion als oberstes Ziel setzt, verlierst du dich leicht in unwichtigen Details besonders am Anfang deiner Karriere. Fokussiere dich aufs Lernen, aufs Umsetzen, aufs Zeigen. Und gib Aufgaben an Profis ab, wenn andere darin besser sind als du.

3 Coaching-Tools, um Perfektionismus als Künstler zu überwinden

🔧 Tool 1: Der Realitäts-Check – Was ist „gut genug“?

Frag dich:

  • Was will ich mit diesem Projekt bewirken?
  • Was spürt mein Publikum – selbst wenn es nicht perfekt ist?
  • Dient mein Detail-Perfektionismus noch dem Ziel oder nur meinem Ego?

👉 Diese Fragen lenken deinen Fokus zurück auf Wirkung statt auf Selbstkritik.

🕒 Tool 2: Timeboxing – Setz dir kreative Deadlines

Plane bewusst:

„Ich arbeite 2 Stunden an dieser Idee – danach veröffentliche ich sie oder gebe sie ab.“

Mit dieser Methode triffst du Entscheidungen, statt ewig zu schleifen. Du kommst ins Handeln – und bleibst im Fluss.

🔁 Tool 3: Perspektivwechsel – Denk wie dein Publikum

Was hören, sehen oder fühlen deine Fans wirklich?

Frag dich:

„Würde jemand den Unterschied bemerken, wenn ich noch 3 Stunden an diesem einen Part arbeite? Oder spürt man die Energie auch so?“

Spoiler: Die meisten spüren, ob du etwas mit Herz gemacht hast – nicht, wie fehlerfrei es ist.

Fazit: Als Künstler Perfektionismus überwinden heißt, mutig zu sein

Perfektion erscheint oft edel – aber sie darf nicht dein oberstes Ziel sein. Was wirklich zählt, ist Ausdruck, Wirkung, Echtheit. Geh mit 80 % raus – denn was du teilst, kann nur wirken, wenn du es zeigst. Entwicklung passiert nicht im Kopf, sondern im Prozess.

Oder wie es Paul Gartner treffend sagt: „Ein Gemälde ist nie fertig. Es endet einfach an einem interessanten Punkt.“

Vertrau darauf, dass dein Werk – auch wenn es nicht perfekt ist – bereits das Potenzial hat, andere zu berühren.

Letzte Frage an dich:

Wie viel mehr hättest du erschafft oder erreicht,  wenn du wüsstest: 80 % reichen völlig aus?

In diesem Sinne, 

Dein Coach Roland

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